Montag, 27. August 2018

Sommerglitzern im spanischen Meer - Urlaubsgedanken Teil 2

Wandern ist ja schön und gut, jetzt brauchen wir aber Abkühlung. Es geht runter nach El Grao (nach einem enttäuschenden Besuch im Restaurant Desierto de las Palmas mit unfreundlichem, langsamen Personal).

Die Kiffer sitzen immer noch da. Das stört uns wenig, so fällt man als deutscher Tourist mit Schattenzelt kaum mehr auf.
Am Abend geht die Fahrt weiter nach Vall d'Uixó zum Abendessen bei Freunden und um einen Stier zu sehen. Den verpassen wir jedoch, unsere Tochter ist so müde, dass sie beim Schultersitzen einschläft. Am Parkplatz der Grotten von San José wird genächtigt. Der Vorteil: hier gibt es überall Wasserspender, um sich rudimentär zu säubern und auch die Zähne in Ruhe zu putzen.


Es ist Sonntag. Zusammen mit den Kindern besuchen wir die Grotte von San José und lassen uns vorher in der Cafeteria Palasi den Milchcafé, noch einen Cortado und frisch gepressten Orangensaft mit Waffeln schmecken.
Der Eintritt für die Grotte kostet 10 Euro für Erwachsene, für Kinder 5, für Menschen unter einem Meter nichts. Es ist gut organisiert und interessant, der Bötchenfahrer gibt nette Informationen auf Spanisch (die er mit Sicherheit schon 3000 Mal gegeben hat), einen Audioguide könnte man sich dazu ausleihen. Ein großes Plus: Die Temperatur ist - wie immer in solchen Grotten - relativ gemäßigt (etwa 22 Grad) und daher eine schöne, abkühlende Unternehmung.
Ja, und dann?
Dann wird gesessen. Stundenlang. Beim Mittagessen im oben genannten Restaurant. In Spanien kann man nämlich - wie in Frankreich auch - mittags ein Menü essen. Immer drei Gänge, oft schon mit Getränk und das Ganze kostet dann so um die 12 Euro. Da kann keiner meckern.

Schließlich raffen wir uns doch noch auf, als es gegen Spätnachmittag ein bisschen kühler wird (statt 38 Grad nur noch 35). Die etwa 8 Kilometer lange Wanderung zur Font de Garrut bescherte zwar nicht das den Kindern versprochene Badevergnügen, aber eine wunderschöne Wanderung und den Kindern laaaange Geschichten, um die 8 Kilometer erträglich zu machen...

Beim Wasserspender am Parkplatz wird gewaschen - diese Mal tatsächlich mit Seife und einem Kanister zum "Obschwoam".

Danach: Ein Picknick - was sonst. Wieder einmal stehen strategisch günstig Picknickbänke am Parkplatz und heute gibt es (neben wunderbaren Boccadillos, Salami, Bier, Oliven ...) Pfannkuchen, zubereitet mit dem tragbaren Gaskocher unserer Freunde. Hach, ein schöner Abend.

Die Nacht heute ist durchwachsen. Keiner schläft richtig, es ist heiß, alle sind unruhig. Wir schieben es einfach auf den Vollmond...


Wir brechen auf. Natürlich erst nach dem Frühstück im bereits erwähnten Café. Nächses Ziel: Morella.
Hier findet nämlich ein Fest statt, das es nur alle 6 Jahre gibt, daher der Name Sexenni. Es werden unglaubliche Kunstwerke aus Papier gefertigt und die Straßenzüge damit geschmückt. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Die ganze Stadt ist an sich schon sehenswert, Mittelalter pur, Geschichte schlägt einem ins Gesicht.
Wir bekommen nur noch die letzten Ausläufer des Festes mit, eigentlich ist es nämlich schon wieder fast vorbei, aber wie die Spanier halt so sind, wenn da mal eine Feier ins Rollen kommt, ist die nicht mehr zu stoppen.
Daher kommen wir noch in den Genuss los Gigantes de Morella zu sehen (riesenhafte Figuren, die man dann auch noch im Rathaus bewundern kann) und auch den tradizionellen Danza Torneros (die Menschenmenge rastet schier aus, wenn die jungen Burschen von einem Bein auf das andere springen). Die Burg hat es mir angetan, ich nötige die anderen dazu, etwas für ihre Bildung zu tun und die Burg zu besichtigen. Bei größter Nachmittagshitze - versteht sich.

Schließlich suchen wir das Freibad in Morella auf, wir sind fast alleine, das Wasser ist wunderbar erfrischend (die Kinder gaben sogar an, noch NIE in so einem kalten Freibad gewesen zu sein). Der Stellplatz vorm Freibad ist perfekt unter Pinien gelegen, abends werden wieder Pfannkuchen gebacken (so ein Kocher ist super - das wird unserer nächste Investition) und belegtes Brot in spanischer Manier gegessen. Ein weiterer perfekter Tag neigt sich mit schönem Abendrot dem nun wieder windigen Ende.


Ich wache um 7 Uhr auf. Und kann nicht mehr einschlafen. Wirklich blöd. Also suche ich mir die Kamera und mache mich auf den Weg, Fotos zu schießen. Ich bin ganz alleine unterwegs und erforsche alte, verfallene Häuser in der Wildnis und sehe mir Morella noch einmal im Erwachen an. Die Stimmung ist einzigartig.
Um halb 10 werden die anderen alle schön langsam wach. Wir frühstücken in Morella, packen zusammen und brechen nach Benicassim auf. Ein Zwischenstopp im Decathlon beschert uns den tragbaren Gaskocher.

Ab jetzt sind wir wieder kurz alleine unterwegs. Wir steuern den Campingplatz Bonterra an, der zu dieser Jahreszeit unglaublich teuer ist! Nun gut, für eine Nacht geht das schon.
Auch hier gibt es ein Freibad, das wir nach dem Einparken und Bus fertig machen aufsuchen. Ein entspannter Nachmittag beginnt. Und was darf nicht fehlen? Natürlich: Ein oder zwei Cortados im angrenzenden Café.
Campingplatz Bonterra Benicassim

+ Swimmingpool mit Aufsicht
+ guter Café und sehr gutes Essen
+ schöne Stellplätze mit Büschen abgetrennt und zum Teil mit Schatten spendenden Bäumen
+ zu Fuß nicht weit zum Strand
+ Supermarkt gleich gegenüber
+ saubere Toiletten/Duschen
+ sehr nettes Personal
- in der Hauptsaison recht teuer: 45 Euro ohne Strom
- mitten in der Stadt
- kein direkter Zugang vom Café zum Kinderbecken
Gegenüber ist gleich der Mercadona mit frischem Fisch und Muscheln. Wir besorgen ein Netz Muscheln und Langusten. Heute Abend gibt es Nudeln mit Meerestiersoße. Gekocht über dem neuen Gaskocher. Es schmeckt herrlich. Sagt sogar unsere Tochter. Und das zweite Highlight heute? Ist die Dusche.

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