So ging es uns, als wir in Partout am Lac du Bourget übernachteten. Den See sahen wir natürlich nicht, am Morgen umkreisten uns jedoch einige Baufahrzeuge und für die Motorradfahrer scheint die Straße ein beliebter Ausflugsort zu sein. So richtig einladend fürs Frühstück war der Stellplatz nicht, daher fuhren wir ein Stück am endlich auftauchenden (übrigens wunderschön gelegenen) See entlang und schraubten uns an der Straße D914 den Berg hinauf. Hier fanden wir schon nach kurzer Zeit unseren idyllischen Frühstücksplatz mit Picknickbank (45°47'05.2"N 5°49'22.5"E).
Und weiter geht es nach Avignon und Nîmes. In Remoulins (43°56'11.4"N 4°33'33.8"E) parken wir, gehen im Fluss baden, lassen uns von Stechmücken zusammen fressen und kochen Nudeln mit Tomatensoße.
Los geht die Fahrt und schon landen wir in: SPANIEN! Und zwar am Platja de Garbet, an dem wir auch unser Nachtlager aufschlagen.
Schlappe 1100 Kilometer sind wir bis jetzt gefahren.
Am Morgen treffen wir mit unseren Freunden zusammen, die vor uns gen Spanien aufbrachen. Ein gemeinsames Früchstück lässt auch bei uns gemächliche Urlaubsstimmung aufkommen - unsere Tochter ist das erste Mal nicht mehr gelangweilt mit den unspaßigen Eltern - es sind Kinder da! Der schöne, heiße Tag wird mit Schwimmen, Stand-Up-Paddling und Ratschen am steinigen Strand verbracht.
Aufbruch vom Strand: Auf dem Weg an der spanischen Küste entlang halten wir per Zufall am Aqüeducte de les Ferreres oder auch Pont del diable in Tarragona.
("Mama, ich muss aufs Klo." "Du hast doch eine Windel an." "Aber ich mag nicht!" "Mach in die Windel!" "Aber ich mag das nicht." "Okay, wir halten an.")
Dort hätte ich mich gerne noch ein bisschen länger aufgehalten, ein bisschen gewandert und die Gegend erkundet...
Wir wollten jedoch nicht zu spät weiterfahren, denn diese Nacht sollte im Campingplatz Nautic in L'Ametlla übernachtet werden. Wir kommen gerade noch rechtzeitig an: Um 21 Uhr schließt der Campingplatz die Tore. Im Dunkeln schlagen wir - jetzt schon fast routiniert - das Nachtlager auf einem wunderbaren Stellplatz auf. Leider hat das Restaurant des Campingplatzes am Abend zu. Wir gehen trotz des quengeligen Kindes noch in die Stadt zum Tapas essen (großes Drama: Unsere Tochter reißt sich den Fußnagel auf, blutet natürlich ganz großartig, zum Glück haben wir Kügelchen und Pflaster dabei - aber der Abend ist mehr oder weniger gelaufen...).
Campingplatz Nautic in L'AmetllaDer nächste Tag ist total entspannend. Es gibt auf dem Campingplatz einen Pool, den wir aufsuchen. Und während unsere Tochter fröhlich im Schwimmbad plantscht, gehen wir abwechselnd ins traumhafte erfrischende Meer. Der Campingplatz liegt direkt an einer kleinen Bucht und man geht erst einige Meter ins Wasser, bevor der sandige Boden sich absenkt.
+ z.T. wunderschöne Stellplätze oberhalb des Meeres
+ sehr guter Café am Pool (und wohl auch gutes Essen, die Plätze waren alle Mittags vorreserviert...)
+ vom Café aus direkter Zugang zum Kinderbecken
+ schöner Pool mit Überwachung
+ direkter Zugang zur Bucht
+ sehr nettes, entgegenkommendes Personal
+ nah zur Stadt
- Nassbereich nur zeitweise sauber
Wir genießen mehrere Cortados im angrenzenden Café, wo wir alles im Blick halten können und überzeugen unsere Tochter dann davon, dass das Meer AUCH ganz hervorragend zum Baden geeignet ist. Das haben wir nun davon - wir bekommen sie nicht mehr aus dem Wasser!
In L'Ampolla treffen wir uns wieder mit unseren Freunden, gehen Pizza (!) essen und übernachten auf einem einsamen Parkplatz am Platja Perello. Auf den Picknickbänken am Meer lassen wir den Abend mit einem guten Glas Wein ausklingen.
Wild weht der Wind in der Nacht, wir werden oben im Bus hin- und hergeworfen. Aber dennoch starten meine beste Freundin und ich am Morgen zu einer Wanderung am Meer entlang und genießen einen klaren Sonnenaufgang - und danach das Frühstück am Meer!
Nach noch so einem geruhsamen Tag am Meer - tagsüber ist es hier weit weniger einsam als nachts -, brechen wir dann irgendwann die Zelte ab und fahren nach Castellon zum Strand El Grao.
Was ist denn hier los? Lauter bekiffte Rastaleute machen Party, jeder mit seiner eigenen Musik, von allen Seiten wird man beschallt, beraucht, bespaßt.
Mit großartigem Pichnick am Strand (wir waren noch einkaufen im Mercadona) geht der Tag - auch noch mit Tanz am Strand bei Liveband - zu Ende.
Wir machen uns die Mühe und fahren 15 Minuten zu den Desiertos de las Palmas - einer kleinen Hügelkette hinter Benicassim, die es mir schon immer angetan hat. Hier parken wir unterhalb der Ermitorio de la Magdalena und erschrecken uns an den bizarr geformten Bäumen, die wie sitzende Tiere und Menschen über unseren Schlaf wachen.
Tag 5 unseres Urlaubs bricht an. Es wird wieder ein heißer Tag werden, wir nehmen uns fest vor, früh aufzubrechen, um der Hitze beim geplanten Wandern ein bisschen aus zu kommen.
Klappt natürlich nicht, zuerst muss nämlich gefrühstückt werden. Das machen wir am Infozentrum des Parks. Da sitzt vormittags immer eine höfliche Person mit besseren Englischkenntnissen als meinem Spanisch, der bereitwillig und gekonnt Auskunft gibt. Die Toiletten sind sauber und vor dem Gebäude oberhalb der Parkplätze findet man Picknickbänke. Wunderbar, das Frühstück ist geritzt.
Bis 14 Uhr muss das Auto nur wieder weg gefahren werden, dann wird nämlich das Tor zum Infozentrum geschlossen. Wir fahren noch ein paar hundert Meter die Straße bergan und parken fast beim Beginn des Wanderwegs zum Castell de Montornès. Ein traumhafter Blick über Meer und Küste ist die Belohnung für die schweißtreibende Angelegenheit. Prädikat: Sehr empfehlenswert!
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