Mittwoch, 31. August 2016

Ligurien - das erste und letzte Mal

zumindest im Sommer.

Hat man einen Besuch des Hinter-, Berglandes vor, dann spricht nichts dagegen, den Sommer dafür zu nutzen. Möchte man jedoch Strandurlaub und Cinque Terre ansehen: Finger weg. Dort macht die halbe Welt Urlaub. Na ja, zumindest die französische, deutsche, schweitzer und italienische.

Aber erst mal von Vorne:

Der Comersee war unser erster Stopp - damit man mit Kind nicht so elendlange Fahrten vor sich hat, machten wir dort eine Pause von drei Nächten. Zu lange, wie wir bereits nach der ersten Nacht feststellen konnten. Denn im Süden des Sees gibt es keine Badestrände, jedenfalls nur vereinzelte, die unglaublich schwer zu finden und allesamt steinig, zum Teil schwer zugänglich sind. Mit Kleinkind also völlig ungeeignet.

Eine Nacht als Durchreise Richtung Toskana oder wie bei uns Ligurien reicht völlig aus (schade, das erste schon lange ersehnte Reiseziel gleich mal ad acta gelegt).

Blick auf den Comersee bei einer Wanderung; Como bei Nacht vom Leuchtturm auf Brunate; Wanderweg von Brunate aus

Bellagio: ein netter Ort mit italienischem Flair aber überlaufen

Weiter ging es nach Campo Ligure und in dieses Nest habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Der kleine Ort strahlt einen unglaublichen Charme aus, zumindest der alte Kern, rund um diesen hat man natürlich ein paar Bausünden begangen, wie so oft. Ein Castello ist zu besichtigen, es gibt eine Piazza und hier trifft sich Jung und Alt:

Piazza Vittorio Emanuele

Stille trifft hier geballtes Leben
Die Tageszeit gibt den Tackt:
Morgens zum Kaffee und Croissant
Mittags drei Gänge und eine Flasche Wein
Nachmittags zum Kaffee und Eis

Und abends: ein Bierchen und Häppchen
Die Kinder lärmen um Vittorio

Idylle pur

Wir übernachteten in einer der besten Unterkünfte, die ich jemals während einer Reise hatte in diesem Preissegment: Nonno Toni heißt das B&B. Wir hatten ein Appartement in einem ehemaligen Kloster mit großer Küche, Waschmaschine, großem Bad, einem bequemen Doppelbett (und Kinderbettchen) und einen Raum für das Gepäck. Es hätten bis zu zwei größere Kinder mit übernachten können, es war noch ein Stockbett mit drin. Und in diesen alten Klosterräumen haben wir gleich gespürt, was der Vorteil der Bauart ist: Die Räume sind angenehm kühl.
Das Frühstück war unglaublich gut, bei längeren Aufenthalten könnten sogar Wünsche geäußert werden. Urlaub, hier sind wir:

Blick auf Campo Ligure; der Leuchtturm in Brunate 

Nicht weit von Campo Ligure - etwa 10-15 Kilometer - ist schon Genua. Das haben wir uns mit Auto lieber gespart, aber vielleicht wäre das noch einmal was, für einen Urlaub irgendwann. Wir fuhren weiter nach Né. Und gegen Né ist Campo Ligure eine Großstadt...

Ein netter Strand in Chiavari lädt zum Baden ein (etwa 15 Minuten Fahrtzeit von Né) und in Zoagli, einem kleinen Küstenort wurde eine schöner, nicht allzulanger Meerspazierweg angelegt. Das war schön, über den Weg am Meer entlang den Blick schweifen zu lassen:

Der Meerspaziergang in Zoagli, Blick auf die Kirche in Campo Ligure
Eindrücke des Meerspazierganges
Ja, und dann ging es nach La Spezia: Unterkunft furchtbar, alter Ortskern eigentlich nett, aber durch die nicht allzuguten Nächte (verursacht durch kleine Reisebegleiterin) nicht mehr positiv wahrnehmbar.

Das Ende vom Lied: Der Urlaub wurde 5 Tage zu früh abgebrochen - juhu, Allgäu, wir kommen wieder.